Signac, Paul (1863 - Paris - 1935)
Lézardrieux.
Schwarze Tusche über Bleistift, braun aquarelliert auf Vélin, mit Bleistift signiert, betitelt und datiert, 1925. Auf Karton montiert.
30 : 43,7 cm.
Provenienz: Privatsammlung Westfalen.
Im Unterschied zu Georges Seurat, der der Darstellung des Menschen den Vorzug gab,
widmete sich Signac fast ausschliesslich der Landschaft. Die französische Küste wurde
sein bevorzugtes Bildmotiv. Jeden Sommer verliess er die Hauptstadt für einen längeren
Aufenthalt in Südfrankreich in Collioure oder St. Tropez, wo er 1892 ein Haus gekauft
hatte, das ihm bis zu seinem Umzug nach Antibes, 1913, auch als Atelier diente. Paul
Signac hatte eine besondere Vorliebe für Segelboote und den Segelsport. Er besass ein
kleines Schiff, mit dem er fast alle Häfen Frankreichs anlief und sogar bis nach Holland
oder Konstantinopel fuhr. Auf diesen Reisen schuf er, auf Anraten von Camille Pissarro,
zahlreiche Aquarelle und Zeichnungen, die allesamt vor dem Motiv in der Natur
entstanden sind und deshalb einen ausgeprägt spontanen und skizzenhaften Charakter
aufweisen. Diese teils farbigen Impressionen dienten ihm als Ausgangsmaterial für
grossformatige, im Atelier geschaffene Ölbilder, die anders als die impressionistische
Freilichtmalerei nicht in der Natur entstanden sind.
Signac hatte im bretonischen Lézardrieux
seit Sommer 1924 ein Haus gemietet und die Sommermonate bis 1930 dort verbracht.