Ohne Titel (Marta). Öl in Grisaillemanier auf Holz, verso signiert, um
1930. 41 : 42,7 cm. Provenienz: Nachlaß Karl Hubbuch; Privatsammlung Baden-Württemberg. Dargestellt ist Marta Huber
(*1910 in Karlsruhe), die von März 1927 bis August 1929 Ballettschülerin am Badischen Staatstheater war. Als Hubbuch sie
kennenlernte war sie noch minderjährig, was ihn jedoch nicht
von einer intimeren Beziehung abhielt. Kaum eine seiner Frauen
und Modelle hatte so fein modellierte Gesichtszüge, vor allem
einen solch sinnlichen Mund. Trotz der Hochzeit mit Hilde 1928
riss der Kontakt zu Marta offensichtlich nicht ab. Neben vorliegendem Gemälde schuf er jedenfalls Anfang der 1930er Jahre
in weiteres Porträt Martas, das ebenfalls an Botticelli erinnert
(Gnann Abb. 35). Werke wie dieses faßte Hubbuch unter dem
Begriff „Versuchsbilder“ zusammen, da er immer wieder neue
Techniken ausprobierte. Hier - von ihm „van-Eyck-Technik“ genannt - werden die Farbschichten extrem lasierend aufgetragen
und es entsteht ein fast monochromer Schleier, wie man es von
Bilder aus der Dürer-Zeit kennt.
Das Gemälde wird zwischen dem 25.10.2020 und dem 21.2.2021
in der Ausstellung „Karl Hubbuch“ im Kunstmuseum Bayreuth
gezeigt.